Ein Fluss, wie eine Wundertüte. Immer, wenn man meint, das sei es gewesen, dreht die Areuse noch einmal auf. Überrascht, fasziniert und bezaubert. Und das schon seit über 100 Jahren. 1886 entstand der Verein «Sentiers des Gorges de l’Areuse». Sein Ziel: Die Wege, Pfade, Treppen, Geländer und Brücken entlang der Gorges de l’Areuse zu unterhalten. Und das sind nicht gerade wenige. Der Lauf des mal wilden, mal zahmen Flusses wird auf der Wanderung von Noiraigue bis Boudry ganze 17 Mal überquert - vom einfachen Metallsteg über die moderne Designbrücke bis zur berühmten Steinbogenbrücke beim Saut de Brot. Mal spaziert man bequem am breiten Ufer des Flusses, mal schaut man bang in die Tiefe, wo das Wasser fast nicht mehr sichtbar ist. Die Areuse ist ein Zufluss des Neuenburgersees, sie fliesst durch das Val de Travers. Ausgangspunkt der Wanderung ist Noiraigue. Bald senkt sich der Weg in die Schlucht. Man passiert ein Wasserkraftwerk. Es ist das erste von vielen. Die Wasserkraft der Areuse wird seit dem 14. Jahrhundert genutzt. Kurz darauf leuchten grün bemooste Steine mystisch im trägen Wasser. Doch der Schein trügt: Es folgt der Saut de Brot, diese Stelle war unpassierbar, bevor 1876 der Wanderweg gebaut wurde. Er führt über Treppen und Brücken, die Areuse brodelt tief unterhalb in der Schlucht. Nach einem kurzen Stück durch den Wald erreicht man Champ-du-Moulin-Dessous. Die Areuse ist nun breiter und gebändigter, kurz nach der Pont de Vert gibt es einen riesigen überhängenden Felsen, auf den ein kleiner Pfad steil hinaufführt. Doch die Areuse lockt, sie zwängt sich wieder durch eine enge Schlucht, hat sich tief in die Erde gefressen, der Weg ist ausgesetzt und spektakulär. Nach der Pont des Clées wird es ruhiger, etwas später erkennt man die ersten Häuser von Boudry - und ist fast ein bisschen wehmütig, die Wildheit hinter sich zu lassen.
A river like a surprise bag. Just when you think that's it, the Areuse turns up the heat again. Surprises, fascinates and enchants. And it has been doing so for over 100 years. The ‘Sentiers des Gorges de l'Areuse’ association was founded in 1886. Its aim: to maintain the paths, trails, stairs, railings and bridges along the Gorges de l'Areuse. And there are quite a few of them. The course of the sometimes wild, sometimes tame river is crossed 17 times on the hike from Noiraigue to Boudry - from the simple metal footbridge to the modern design bridge to the famous stone arch bridge at Saut de Brot. Sometimes you stroll comfortably along the wide banks of the river, sometimes you gaze anxiously into the depths, where the water is almost invisible. The Areuse is a tributary of Lake Neuchâtel and flows through the Val de Travers. The starting point of the hike is Noiraigue. The path soon descends into the gorge. You pass a hydroelectric power station. It is the first of many. The water power of the Areuse has been utilised since the 14th century. Shortly afterwards, green moss-covered stones glow mystically in the sluggish water. But appearances are deceptive: next comes the Saut de Brot, which was impassable before the hiking trail was built in 1876. It leads over steps and bridges, with the Areuse bubbling deep below in the gorge. After a short stretch through the forest, you reach Champ-du-Moulin-Dessous. The Areuse is now wider and more tamed, and shortly after the Pont de Vert there is a huge overhanging fe.